Meeresspiegel +1,1m
Deichbau hat Zukunft.
Eine Simulation der Forschungsgemeinschaft climate central zeigt die Wirkung von +2 °C für die deutschen Küsten. Die roten Gebiete lägen unter dem Meeresspiegel, wenn man dessen Anstieg um 1,1 m nach der Prognose des IPCC ansetzt.
Wohl gemerkt, das ist die Wirkung, wenn das Pariser Klimaziel eingehalten wird! Werden diese nicht gehalten, wird es schlimmer. Aber schon +2 °C sind eine enorme
Herausforderung für den Küstenschutz in Deutschland.
In Schleswig-Holstein ist in einem „Generalplan Küstenschutz 2012“ die Erhöhung der Deiche um 60 cm für das Jahr 2050 geplant. Diese Erhöhung um +60 cm basierte auf einer Prognose im Jahre 2012, als man noch von einem geringeren Anstieg des Meeresspiegels ausging.
Ein aktualisierter „Generalplan Küstenschutz“ tritt 2022 in Kraft. Kosten von 370 Millionen Euro fallen allein für einen 74 km langen Küstenabschnitt an, an denen die dann erhöhten „Klima“-Deiche einem Anstieg des Meeresspiegels um +1,1 m nach der letzten IPCC-Prognose standhalten sollen. Allerdings hat Schleswig-Holstein eine 1.110 km lange Küstenlinie. Und Niedersachen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern? Es wird also teuer.
Eine besondere – fast unmögliche – Herausforderung ist es, die Halligen und die nordfriesischen Inseln zu erhalten. Diese sind für den Küstenschutz des Festlands als „Wellenbrecher“ von entscheidender Bedeutung. Gehen sie unter, vervielfachen sich die Probleme, dem Meer in diesem Jahrhundert standzuhalten.