Wenn Abwärme da anfällt, wo viele Menschen in direkter Nachbarschaft leben, ist die Lösung klar. Die Abwärme wird auf ein geeignetes Temperaturniveau gebracht und dann über Wärmenetze verteilt.

Nachbarn können auch andere Firmen sein, die bisher ihre Energie teuer einkaufen müssen. Mehr Kreativität für gute Lösungen ist gefragt, wenn in der direkten Nachbarschaft nur wenige Abnehmer für Wärme leben, also z.B. im ländlichen Raum.  

Beim Thema „Abwärme“ fallen einem meist die ganz großen Firmen ein, wie ein Stahlwerk oder ein großes Rechenzentrum. Aber Abwärme fällt auch in vielen kleineren Betrieben an. In Brauereien, Wäschereien oder Druckereien usw.. Auch hier lassen sich oft sinnvolle, lokale Lösungen finden, die allen Beteiligten nützen.

Technische Kreativität braucht es auch, die Abwärme kostengünstig so aufzubereiten, dass sie für die Abnehmer auch nutzbar wird. Wer nimmt schon 300°C heißen Dampf ab? Zum Baden sicher nicht.

Richtig Sinn macht die Abwärmenutzung, wenn sie fossile Energie ersetzt. Das gilt auch für die Energie, die ein Unternehmen für die Produktion verwendet, in denen dann die Abwärme anfällt. Nur dann ist es klimaneutral. Und das ist das Ziel.

Spätestens hier wird es sehr komplex. Denn pauschale Lösungen gibt es nicht. Es müssen dann für jeden Einzelfall technische Lösungen entwickelt werden. Das ist in der Praxis oft eine echte Herausforderung.