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Klima oder Wetter

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Klima oder Wetter

Was ist was? 

Ist jeder Orkan schon Klimawandel? 

Und wenn nicht jeder, welcher Orkan dann doch? 

Oder wie jetzt?

Worüber reden wir denn da?

Basiswissen und Aufklärung.

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Häufig so gehört II

Klima und Wetter werden oft verwechselt.

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Leichtathletik WM, Doha, Katar 2019 Finale Hochsprung der Frauen, Julija Lewtschenko, Ukraine

„...Die können nicht mal das Wetter über ein paar Tage im Voraus richtig vorhersagen, wollen aber wissen, wie es in 100 Jahren sein wird. Das ist doch unglaubwürdig…“.

 

 

Die Behauptung ist sachlich falsch. Klimaforscher sagen nicht das Wetter in 100 Jahren vorher, sondern das Klima. Wettervorhersagen sind etwas völlig anderes und viel komplexer. Vergleichen wir nochmals das Klima mit der Ernährung und das Wetter mit einer Mahlzeit. 

 

Prognose 1:

Sie überlegen, was Sie am nächsten Wochenende essen möchten. Dann wird das schnell kompliziert. Das sorgt in Familien meist für eine sehr komplexe Diskussion. Richtig? Selbst wenige Tage vorher sind korrekte Prognosen oft fast unmöglich. Je größer die Familie ist, desto unübersichtlicher wird es.

 

Prognose 2:

Nehmen wir an, Sie ändern Ihre Ernährung so, dass sie täglich 5.000 Kalorien mehr essen als sie brauchen. Wie sehen Sie dann in einem Jahr aus? Sind Sie dann fit, um im Hochsprung auf dem Treppchen zu landen? Müssen Sie für die richtige Antwort Ihren Arzt fragen? Wohl eher nicht. Wie glaubwürdig ist Ihre Antwort? 

 

Welche der beiden Prognosen ist jetzt schwieriger? 

 

Klima ist Klima und Wetter ist Wetter. Auch wenn beides miteinander was zu tun hat, so sollte man es doch strikt voneinander trennen. Und das gelingt nicht oft. 

 

P.S.:

Lassen Sie das alles mal sacken. Wenn Sie es wirklich verstanden haben, dann werden Sie erkennen, warum die folgende, sehr beliebte Frage und auch die folgende, sehr beliebte Antwort nur noch – mit Verlaub – sachlich Quatsch sind. 

 

Nach einer Flutkatastrophe die Journalisten-Frage: „Ist das schon der Klimawandel?“ 

Skeptiker-Antwort: „Nein, solche Katastrophen hat es immer schon gegeben!“

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Klima oder Wetter

Glaubensfragen? Nein, Aufklärung!

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Newhaven, East Sussex, Großbritannien 29.02.2020

Was ist was? Ist jeder Orkan schon Klimawandel? Und wenn nicht jeder, welcher Orkan dann doch? Oder wie jetzt? Worüber reden wir denn da?

 

Basiswissen und Aufklärung.

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Unser Tipp!

Glück und Pech – auf der Reise.

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Brücke in Venedig, Sommer 2017

Wenn Sie einen Urlaub planen, dann erwarten Sie je nach Urlaubsziel ein gewisses Klima. Am Mittelmeer ist das Klima subtropisch und deshalb meistens wärmer und sonniger als bei uns. In Nordeuropa ist das dann genau andersherum.

 

Bei einer Sommerreise nach Venedig erwarten Sie also zurecht ein tolles, sonniges Wetter, weil Ihre Erwartung sich an dem Klima ausrichtet. Ist ja meist auch richtig. Wenn es dann in Venedig in Strömen regnet, ist das ein für das dortige Klima anormales Wetter. Sie haben dann einfach Pech. 

 

Wir empfehlen daher eine Reise nach Schottland. 

 

Auch im Sommer erwarten Sie dann für das dortige Klima typisches Regenwetter. Trifft das ein, hatten Sie das auch erwartet und sind nicht enttäuscht. Gibt es stattdessen bestes Sonnenwetter ist das zwar für das Klima der Region nicht normal. Aber Sie hatten Glück – mit dem Wetter. 

 

Egal wie, in Schottland werden Sie nie enttäuscht. 

Weder vom Wetter noch vom Klima. 

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Wetter

Wetter-Orakel

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Athena Pronaia, Delphi, Griechenland

Wettervorhersagen kennen Sie aus dem täglichen Wetterbericht. Wetter nennt man das, was um uns herum in der Atmosphäre täglich geschieht. Schauen Sie auch jeden Tag den Wetterbericht? Na, dann ist das schon mal klar.

 

Die Wettervorhersage gilt kurzfristig, in der Regel um die 3 Tage. Das Wetter ändert sich von Tag zu Tag. Mal schwankt es stärker, mal weniger. Auch eine „extreme Wetterlage“, wie ein Orkan oder eine Hitzewelle, ist zunächst mal für sich betrachtet nur ein Wetterereignis, das nicht häufig vorkommen sollte, daher nennt man es „extrem“.  Oder auch „Unwetter“. 

Das Wort „Unwetter“ gibt es, „Unklima“ aber nicht. Warum eigentlich?

Wettervorhersagen sind sehr komplexe Berechnungen, in die Millionen von Daten eingehen, die Effekte beschreiben, die sich zum Teil gegenseitig aufheben können. Daher sind alle Vorhersagen, die über mehr als 3 Tage hinausgehen, mit einer größeren Unsicherheit behaftet. 

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Klima ist der Durchschnitt des Wetters der Vergangenheit

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Baikalsee, Russland von Simon Berger

Klima nennt man eine lange Reihe an Wetterereignissen über einen langen Zeitraum, also meist von 30 oder mehr Jahren. Um das Klima an einem Ort zu bestimmen, sammelt man tägliche Wetterdaten über lange Zeit an.

 

Aus solchen Temperatur- oder Niederschlagswerten errechnet man den Durchschnitt. In Berlin zum Beispiel gilt eine Durchschnittstemperatur von etwa 10°C.

 

Verschiedene Orte auf der Welt haben verschiedene Klimazonen. In Klimakarten werden diese Zonen der Erde dargestellt. Klima hat also erstmal nichts mit einer Vorhersage zu tun. Klimawissenschaft ist daher auch zunächst keine Vorhersage-Wissenschaft und kein Orakel, das in die Zukunft schaut. Klima ist der Durchschnittswert des Wetters der Vergangenheit.

Klimakarten kennen Sie auch. Erinnern Sie sich an den Atlas aus Ihrer Schulzeit? Klimakarten sind die Seiten, die man gerne überblättert. 

 

Klimawandel ist die Veränderung der maßgeblichen, langjährigen Mittelwerte aufgrund des sich verändernden Wetters. Die Durchschnittstemperaturen steigen, die durchschnittlichen Niederschlagsmengen sinken usw. Und es treten immer häufiger extreme Wetterlagen auf.

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Klimawandel

Wo ist jetzt das dicke Problem?

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Kokugikan Stadion Sumo, Tokio, Japan 14.09.2009

Eigentlich schlicht: beim Klima geht es um das gemittelte Wetter der letzten 30 Jahre, beim Wetter um die nächsten paar Tage. Was ist dann Klimawandel? Da geht es oft wild durcheinander. Daher noch ein Beispiel zur Verdeutlichung.

 

Man nimmt die Messwerte des Wetters der einzelnen Tage über 30 Jahre hinweg und berechnet dann den Mittelwert. Einzelne Extremereignisse verschieben den Mittelwert praktisch nicht. Allerdings treten mit dem Klimawandel diese Extremereignisse immer häufiger auf. Und da wird es interessanter. 

 

Ein Vergleich: 

Wenn Wetter wie eine Mahlzeit ist, dann entspricht das Klima Ihrer Ernährung.  

Ihre Ernährung ist also das Mittel aus der Summe Ihrer Mahlzeiten über einen längeren Zeitraum. 

 

Eine extreme „Fress-Orgie“ zu Weihnachten fällt für Ihre Ernährung nicht weiter ins Gewicht. Das passiert einmal im Jahr und das jedes Jahr und das ist längst schon in den langjährigen Mittelwerten abgebildet. 

 

Wiederholen Sie die Fress-Orgie aber regelmäßig, ändern Sie Ihre Ernährung. Dann werden die einzelnen „Ausreißer“ zur Gewohnheit und die Mittelwerte bei der Durchschnittsberechnung verschieben sich. Die Folgen kennen Sie schon. 

 

Analog gilt:

Eine einzelne extreme Wetterlage hat mit dem Klima nichts zu tun. Das passiert immer wieder mal, das ist in den langjährigen Klimadaten bereits erfasst. 

 

Wiederholen sich die Abweichungen von den langjährigen Durchschnittswerten, also z.B. die extremen Wetterlagen in kurzer Folge, ändert sich das Klima. Die neuen Durchschnittswerte weichen von den alten ab. Das Klima ändert sich. Das ist der Klimawandel. 

 

Die Größenordnung und die Folgen des Klimawandels zu ermitteln, ist Aufgabe der Klimaforschung. 

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Häufig so gehört I

Klima und Wetter werden oft verwechselt.

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Blizzard in Manhattan, New York City, USA am 04.01.2018

"...Im Osten könnte es der kälteste, jemals registrierte Silvesterabend werden. Vielleicht könnten wir ein bisschen von der guten alten Erderwärmung gebrauchen, für die unser Land, aber nicht andere Länder, Billionen an Dollar zahlen sollte, um sich davor zu schützen. Zieht Euch warm" — Donald Trump auf Twitter am 29.12.2017 während einer extremen Kältewelle.

 

Solche Behauptungen sind sachlich falsch, denn sie beziehen sich auf das Wetter, nicht auf das Klima. Wetterschwankungen sind normal und werden immer wieder vorkommen. Ein paar kalte Tage oder Wochen können aber nicht 10 heiße Jahre ausgleichen. Und das Klima kann auch nicht dem Wetter „zu Hilfe eilen“. 

 

Wenn gerade neue Kälterekorde aufgestellt werden, oder wenn es im Winter mal besonders viel schneit, ist das kein Beleg für oder gegen eine globale Erwärmung. Denn das Klima bezieht sich auf langjährige Mittelwerte der Wetterereignisse über meistens 30 Jahre hinweg. Es sagt also gar nichts dazu aus.

 

So wie eine „Fress-Orgie“ zu Weihnachten nichts über Ihre Ernährung aussagt. 

Übrigens ist es für das Klima in weiten Teilen der USA normal, dass es zu heftigen Wintereinbrüchen kommt. 

So wie eine „Fress-Orgie“ zu Weihnachten nichts über Ihre Ernährung aussagt.